Start Zeitzeugen Portraits Stanislawa Kruszewska
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Stanislawa Kruszewska

wurde 1935 als Tochter einer kinderreichen Familie im kleinen
ostpolnischen Dorf Dereźnia Solska geboren. Dort wuchs sie
auf dem Bauernhof ihrer Eltern, der der Familie das Auskommen
sicherte, auf. Mit dem Kriegsausbruch und der deutschen
Besatzung wurde das normale Familienleben jäh gestört.
Für die Umsetzung des „Generalplan Ost“ sollte die Region,
in der auch die Familie Stanisława Kruszewskas wohnte, vollständig germanisiert werden. 1943 wurde die gesamte polnische Dorfbevölkerung „ausgesiedelt“, hierher sollten an ihrer Stelle Siedler deutscher Herkunft kommen.
Auf brutale Art verlor die Familie ihr Zuhause und wurde
gezwungen ein monatelanges Wanderleben und die Haft in einem Konzentrationslager zu ertragen.
Die Eltern und ihre fünf Kinder Julia, Stanisława, Jan,
Krystyna und Franciszek wurden nach Majdanek gebracht.
Die furchtbaren Lebensbedingungen im Lager wirkten sich
sehr schlecht auf den Gesundheitszustand der Familie aus: 
Auch nachdem sie Majdanek verließen, litten sie noch lange
an Krankheiten. Für eine Schwester hatte die Lagerzeit sogar tödliche Folgen.

Nach dem Krieg durfte Stanisława endlich die Schule besuchen.
Nach dem Abitur arbeitete sie in der Verwaltung verschiedener staatlicher Betriebe und gründete in Lublin eine Familie. Heute hat sie zwei Kinder
und zwei Enkelkinder.

Seit vielen Jahren engagiert sich Stanisława Kruszewska schon in der Fürsorgegesellschaft Majdaneks (polnisch: Towarzystwo Opieki nad Majdankiem) und ist auch im Polnischen Verband Ehemaliger Politischer Häftlinge der Nationalsozialistischen Gefängnisse und Konzentrationslager (polnisch: Polski Związek Byłych Więźniów Politycznych Hitlerowskich Więzień i Obozów Koncentracyjnych) sehr aktiv.