![]() |
Gert Schramm Wurde 1928 in Erfurt als Sohn einer Deutschen und eines farbigen US-Amerikaners geboren. Er hatte eine behütete Kindheit, wuchs weitgehend bei seiner Großmutter auf dem Lande auf. 1941 zog Gert nach Langensalza zu seiner Mutter, die 1938 ihren zukünftigen Mann kennenlernte und innerhalb von drei Jahren wurden sein Bruder und seine beiden Schwestern geboren. Langensalza war schon eine Veränderung, Gert musste sich erst daran gewöhnen in einer „richtigen Stadt“ zu leben und kein Einzelkind mit „Wochenendgeschwistern“, sondern ein großer Bruder zu sein. Er beendete dort auch sein letztes Schuljahr. Als Nichtarier eine Lehrstelle zu finden war in der nationalsozialistischen Zeit keine Selbstverständlichkeit, aber er schaffte es dennoch einen Lehrherren zu finden. Im Januar 1943 fing Gert dann als sogenannter Jungarbeiter in einem mittelständigen Familieunternehmen als Automechaniker an. Am 6. Mai 1943 wurde er ohne jegliche Erklärung während der Arbeit verhaftet. Er war ein Jahr lang in Haft ohne zu wissen warum. Im Juli 1944 kam er mit einem Transport nach Buchenwald. Nur der Courage von Mithäftlingen ist es zu verdanken, das der Sechzehnjährige Gert die Haft im KZ Buchenwald überlebte. Nach dem Krieg findet er erst allmählich in den Alltag zurück. Gert Schramm dolmetschte nach Kriegsende bei der Sowjetischen Militäradministration, war Bergmann in Frankreich, kehrte 1949 nach Thüringen zurück und zieht Mitte der fünfziger Jahre mit seiner Familie nach Essen. Nach der Rückkehr in die DDR arbeitet er u. a. in Transport- und Baubetrieben und mit 58 Jahren macht er sich schließlich selbständig als Taxiunternehmer. Gert engagiert sich bis heute in der Aufklärungsarbeit gegen Rechts und erzählt als Zeitzeuge auf zahlreichen Veranstaltungen aus seinem Leben. Er ist Mitglied des Häftlingsbeirates der Stiftung Gedenkstätte Buchenwald-Dora. Im Frühjahr 2011 erschien sein Buch: „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ |