Start Zeitzeugen Portraits Nikolai Politanow
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Nikolai Politanow

... wurde 1928 in Stawropol/Russland geboren.

Er besuchte nach seiner Kindheit im Kaukasus im Jahre
1941 die Militärakademie Suworow, wo er seine deutschen
und italienischen Sprachkenntnisse weiter ausbauen konnte.
Fremde Sprachen zu erlernen und die Schriftstellerei hatten
ihn schon als Kind in ihren Bann gezogen und das ist bis heute
so geblieben.

Im Alter von 16 Jahren wurde er freiwillig bei der Roten Armee
als Frontdolmetscher eingesetzt und war einer der ersten
Augenzeugen während der Befreiungsaktion des KZ Auschwitz
am 27.01.1945.

Nach Kriegsende wurde er im Militärdienst von Berlin nach Krakau geschickt, wo er bis 1946 eingesetzt war. Auf Grund
von starken Differenzen mit einem Kameraden entschloss er
sich nach seiner Degradierung zur Flucht und verbrachte einige Monate bei einem Bekannten in Stettin.

Bis zur Ankunft in Deutschland im Jahre 1953 schlug er sich viele Jahre mit Hilfsarbeiten in Polen und Deutschland durch, um einem Strafverfahren zu entgehen. Zuletzt war er in Augsburg bei einem Pfarrer untergetaucht, bis er sich freiwillig im Valka-Lager in Nürnberg meldete. Nach über vier Jahren im Valka-Lager konnte er nach Ingolstadt übersiedeln, von dort aus verbrachte
er von 1957 bis 1965 auch mehrere Auslandsaufenthalte in Italien, wo er unter anderem wieder als Dolmetscher tätig war.

Geheiratet hat er 1972 und zwei Söhne, geboren 1968 und 1972, hatten diese Liebe zu seiner Frau Margit gekrönt. Noch immer lebt er nach dem Tod seiner Frau im Jahre 2010 mit seiner Familie in Bayern und ist mit 83 Jahren weiterhin als Schriftsteller tätig.