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Doris Grozdanovičová
Mädchenname:
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Ihr von schweren Schicksalsschlägen gezeichneter Lebensweg nahm seinen Anfang insbesondere mit dem „Münchner Abkommen“ im März 1939. Ab diesem Zeitpunkt bildeten die deutschen Besatzer das „Protektorat Böhmen und Mähren“, was für die jüdische Familie Schimmerling tragische Veränderungen mit sich brachte. Der Ausschluss aus der tschechischen Schule war nur ein Teil von dem, was noch folgen sollte. Zusammen mit ihrem Bruder und den Eltern wurde die damals 15-Jährige ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Ihre dortige Arbeit als Hüterin von Schafen betrachtet sie bis heute als Symbol ihres Überlebens. Lediglich ihren Bruder, der bereits ins Vernichtungslager nach Auschwitz deportiert worden war, fand Frau Grozdanovičová nach Kriegsende wieder. Zu allem Überfluss wurde ihr später gleich zwei Mal der Arbeitsplatz entzogen. Einmal 1951, weil eine Tante nach England emigrierte und zum zweiten Mal in den 1980-er Jahren, als ihr Sohn von einer Reise nach England nicht mehr zurückkehrte. Ihr Bruder, Gründer der „Terezin-Initiative“, starb vor einigen Jahren. Sie führt sein Werk bis zum heutigen Tag fort. |
Interview mit Doris Grozdanovičová