Start Zeitzeugen Portraits Lisa Mikovà

 

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Lisa Mikovà

 
Geboren:

Aufgewachsen:

Bildung:






Deportation nach Theresienstadt:



Deportation nach Auschwitz:



Deportation ins KZ Freiberg:



Deportation ins KZ Mauthausen:


Befreiung:


Arbeit:





Heute:

 




31.01.1922 in Prag

in Prag


nach der 5. Klasse Gymnasium                                                         Wechsel an eine Englisch-Schule
Besuch der Fachschule für Modezeichnen, Entwerfen und Reklame



30.Januar 1942 Kennenlernen und Heirat ihres Mannes 



1. Oktober 1944, ‚freiwillig‘, um ihrem Mann zu folgen (nach 2 Wochen für Arbeitseinsatz selektiert) 


14. Oktober 1944 (Zwangsarbeit im Flugzeugwerk)



April 1945 Befreiung: durch US-amerikanische Truppen am 5. Mai 1945

durch US-amerikanische Truppen am 5. Mai 1945 

1-jährige Lehrtätigkeit an der Schule für Modezeichnung in Prag Ab 1950 Leiterin einer Importabteilung für fremdsprachige Bücher 1973 Arbeitsverbot aus politischen Gründen
 

Engagement in der Stiftung Brücke/Most, die sich für deutsch-tschechische Verständigung einsetzt, aktiv tätig in der „Terezin- Initiative

  Die sprachlich talentierte Lisa Miková (lernte Deutsch, Französisch, Tschechisch und Spanisch), die sehr gern an einer Hochschule studiert hätte, entschied sich  -  besonders aufgrund der Emigrationspläne ihrer Eltern - doch für eine  praktische Ausbildung an der Fachschule für Modezeichnen, Entwerfen und  Reklame in Prag.  
Mit ihrer schicksalhaften Deportation nach Theresienstadt hatte sie gleichzeitig  ‚Glück im Unglück‘, da sie eine Stelle als Zeichnerin in
einem technischen Büro  bekam, wo sie auch ihren zukünftigen Mann kennenlernte. Nach einem Jahr  jedoch musste auch sie in der Landwirtschaft auf den Gemüsefeldern der SS  arbeiten. Doch damit nicht genug. Ihr Mann, der aktiv in einer Widerstandsgruppe tätig  war, wurde im September 1944 nach Auschwitz deportiert. Ihre tiefe Liebe
zu  ihm trieb sie sogar dazu, sich ‚freiwillig‘ ins Vernichtungslager deportieren zu  lassen.
Wieder hatte sie ‚Glück im Unglück‘ und wurde nach circa 2 Wochen
für  einen Arbeitseinsatz selektiert. 
Nach ihrer Befreiung in Mauthausen im Mai 1945, traf sie ihren Mann, der zwei  Tage später als sie nach Prag zurückkehrte, wieder.
1947 wurde ihr  gemeinsamer Sohn geboren. Trotz des positiven Ausgangs für ihre Partnerschaft beschreibt Frau Miková die  durch
die nationalsozialistische Herrschaft entstandene Situation des Verlustes  vieler geliebter Menschen bis heute als ‚unvorstellbaren Schmerz‘.
Auch sie arbeitet, genau wie Doris Grozdanovičová und Eva Stichova, aktiv gegen das Vergessen der Gräueltaten zur Zeit des Nationalsozialismus.

 

Interview mit Lisa Mikovà