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Eva Báik

Eva Bàik wurde 1924 in Westungarn geboren. Sie hatte kaum ihr
Abitur in der Tasche, als sie mit ihrer Mutter am 23. April 1944 verhaftet und ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert wurde. Dort
war sie ca. 3-4 Wochen und kam dann nach einer Selektion durch den berüchtigten Mengele in das KZ Hessisch-Lichtenau wo sie in der Munitionsfabrik schwerste Zwangsarbeit verrichten musste.

Während der Evakuierung des Lagers am 29. März 1945 wurden alle nach Leipzig in das Lager Schönau, nach dessen Zerstörung in das Lager Thekla ( Leipzig) transportiert. Von dort begann dann der Todesmarsch in Richtung Osten. Sie überquerten die Elbe und marschierten, bis ihnen die russische Armee entgegen kam. Da die SS-Mannschaften nicht in russische Gefangenschaft fallen wollten, ließen sie alle umkehren und es ging wieder Richtung Leipzig.

Am 25 . April 1945  war die russische Armee nur noch eine
Stunde von der Elbe entfernt und im Durcheinander konnte Eva mit ihrer Mutter und 4 weiteren Frauen fliehen. Sie wurden von einer Bauernfamilie aufgenommen und dort gut versorgt.

Am 1. Juni 1945 kehrte sie mit ihrer Mutter nach Ungarn zurück und lebte seitdem in Budapest.

Ab August 1945 arbeitete sie 1 Jahr als Dolmetscherin in einem Büro der ungarischen Armee .

Von 1946 bis 1948 arbeitete sie als Dolmetscherin in einer ungarisch-russischen Erdölkompanie. 1949 kam sie dann  an die Akademie der Wissenschaften und belegte dort einen Abendkurs in russischer Literatur und Grammatik und bekam ihr Diplom. Tagsüber arbeitete sie in der Abteilung für Ausländische Angelegenheiten der Akademie.

Von 1967 arbeitete sie bis zu ihrer Pensionierung 1989 in einer Akademie- Bücherei als Redakteurin.

Eva Báik übersetzt bis heute Diplomarbeiten ausländischer Studenten, engagiert sich bei Zeitzeugengesprächen und ist politisch nach wie vor
sehr interessiert. Sie sieht es für sich als eine wichtige Aufgabe vor allem Jugendlichen von ihren Erlebnissen zu berichten, um dabei zu helfen, dass nationalsozialistisches Gedankengut keine Verbreitung findet.

Sie interessiert sich sehr für Kultur und Theater.

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