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Ilse Heimrich einer Bauernfamilie geboren. Ihr Mutter starb, als sie sechs Jahre alt war. Mit der zweiten Frau ihres Vaters kam Ilse nicht klar. In jungen Jahren musste sie bereits bei der Feldarbeit helfen, Geld für eine Ausbildung war nur für ihren Bruder da. Nach dem Abschluss der Schule 1939 wurde sie verpflichtet, bei einem fremden Bauern zu arbeiten. Sie lief immer wieder weg und wurde von der Polizei aufgegriffen und als „arbeitsscheu“ klassifiziert. 1943 kam Ilse ins Arbeitshaus im Schloss Güstrow und musste wieder Feld- und Gartenarbeit leisten. Im August 1944 wurde sie in das KL Ravensbrück überstell wo sie schwerste Arbeit unter unmenschlichen Bedingungen verrichten musste. Anfang 1945 erkrankte sie schwer, nach dem ein SS-Mann Ilse mit einem Eimer übergoss und sie viele Stunden im Schnee stehen ließ. Sie kam ins Krankenrevier. Eine Häftlingskrankenschwester half ihr, als das Lager bereits zum größten Teil verlassen und befreit war, aus dem verdreckten Krankenrevier und brachte sie in einer ehemaligen SS-Villa zu erholen. Nach ihrer Genesung wollte sie nach Hause zurückkehren, ihre Stiefmutter lehnte jedoch ihre Aufnahme ab. Im September 1847 brachte Ilse Heinrich eine Tochter zur Welt, die ihr das Landesjugendamt Wismar wegnahm, ihr Vater holte das Kind ab und gab es zur Adoption frei – ein Kapitel in ihrem Leben, das sie bis heute noch nicht verwunden hat. 1950 ging Ilse mit ihrer zweiten Tochter nach Westberlin, lernte dort ihren Mann kennen, und bekam noch zwei weitere Kinder. Ilse Heinrich engagiert sich als Zeitzeugin in der Gedenkstätte Ravensbrück zumeist gemeinsam mit ihrer Freundin Charlotte Kroll und steht interessierten Gruppen zu Seit mehreren Jahrzehnten lebt Frau Kroll nun in Berlin, ist aktive Zeitzeugin und führt viele Gespräche mit Schülern und Jugendlichen sowohl in der Gedenkstätte Ravensbrück als auch an anderen Orten. |