Auf dem Weg nach Theresienstadt Vergangenes vergegenwärtigen! Erwartungen und Gedanken der Projektteilnehmer auf dem Weg nach Terezin (Theresienstadt). Am 4. Mai 2011 machte sich unsere Projektgruppe mit einigen SchülerInnen und interessierten Erwachsenen aus Meinigen sowie SchülerInnen aus Erfurt auf den Weg nach Terezín. Dieser Ort ist den meisten Menschen als Getto unter dem Namen Theresienstadt ein Begriff, an den Schrecken, Leid und Trauer der Nationalsozialistischen Herrschaft geknüpft sind. Auf der Fahrt, hatten wir die Möglichkeit einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Projektfahrt zu ihren Erwartungen auf dem Weg nach Terezin, den Begriffen, die sie mit Diktatur verbinden, ihrer Vorstellung vom Leben in einem Getto bzw. Konzentrationslager sowie dem Erbe für Deutschland aus der nationalsozialistischen Zeit zu befragen. Die Antworten waren im Grunde insoweit überraschend, als dass es keine deutlichen Unterschiede zwischen denen der SchülerInnen und denen der Erwachsenen gab. Für die meisten von ihnen waren und sind die prägendsten Definitionen, die mit dem Wort Diktatur einhergehen: Unterdrückung und Machtmissbrauch. Die Begriffe beziehungsweise Wortkombinationen Entbehrungen, Leid und Arbeiten bis zum Sterben sind die, mit denen sich die Antworten der Befragten zum Thema, wie sie sich das Leben im Getto oder Konzentrationslager vorstellen, wohl am ehesten zusammenfassen lassen. Bei der Frage, nach den Erwartungen auf dem Weg nach Theresienstadt allerdings, unterscheiden sich die Antworten ein wenig. Die Schülerinnen und Schüler erwarteten insbesondere, viel zu erfahren und zu lernen, sowie - im Austausch mit anderen ihrer Generation - gegen das Vergessen zu arbeiten. Die Erwachsenen hingegen fuhren überwiegend ohne größere Erwartungen an den geschichtsträchtigen Ort. Sie wollten diesen Ort besuchen, um nicht zu vergessen und der Opfer der Grausamkeiten der Nationalsozialistischen Schreckensherrschaft zu gedenken. Bei der Frage, welches die weitreichenden Folgen sind, die für Deutschland die Zeit des Nationalsozialismus hinterlassen hat, gibt es einen sehr eindeutigen Tenor. Der fehlende, weil fast ‚verbotene‘ Nationalstolz in Deutschland, ist das, was für alle zusammenfassend die größte Folge zu sein scheint. Wohl kaum eine andere Nation der Welt, hat solche Probleme damit, zu sagen: „Ich bin stolz auf mein Land.“ Dies ist demzufolge ein großer Teil unseres Erbes aus der Zeit des Nationalsozialismus. |