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Projekte 2015

Im Folgenden finden Sie Einblicke in unsere Projektarbeiten im Jahr 2015.


 

Jugend-Aktionswoche: "Jeder ist anders"

 

Hauptveranstaltung

Thema: Nationalsozialistische Patientenmorde ("Euthanasie")
Podiumsdiskussion mit Experten und Angehörigen

Zwischen 1940 und 1945 ermordeten die Nationalsozialisten mehr als 200.000 Menschen, die sie für „lebensunwert“ hielten. Dabei handelte es sich in den meisten Fällen um sogenannte „geistig Behinderte“. Durch die systematische Beseitigung aller als minderwertig eingestuften Menschen wollte man die Schaffung eines „rassereinen“ Volkes fördern. Die Nazis bezeichneten die Ausrottung von „Kranken“, die nicht in ihr „gesundes“ Weltbild passten, zynisch als „Euthanasie“: Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet „schöner Tod“.

Im Zuge dieser „Euthanasie-Aktion“, bekannt auch als „Aktion T4“ (Abkürzung für die Adresse der damaligen Zentraldienststelle T4 in der Tiergartenstr. 4 in Berlin), töteten die Nationalsozialisten auch über 5.000 Kinder – zum Beispiel in der „Kinderfachabteilung“ der „Landesheilanstalt“ im thüringischen Stadtroda.
Weitere 350.000 Menschen wurden zwangssterilisiert, um für den „Volkskörper“ „schädlichen“ Nachwuchs zu verhindern. Diese Zwangssterilisationen konnten unter den fadenscheinigsten Gründen angeordnet werden.

Das Thema „Euthanasie“ gilt bis heute in der deutschen Gesellschaft als Tabu – obwohl laut Götz Aly (Die Belasteten: >Euthanasie< 1939-1945. Eine Gesellschaftsgeschichte, Frankfurt am Main 2013) jeder achte deutsche Erwachsene mit einem Opfer der nationalsozialistischen Patientenmorde verwandt ist. Die meisten Familien wissen nichts über das Schicksal ihrer Vorfahren oder das Thema wird totgeschwiegen.

Dieses Schweigen versuchen wir mit den Meininger Zeitzeugengesprächen 2015 zu brechen.