Projekte 2013

Start Projekte 2013 Workshop "Lieder der Roma"
 

Chor-Workshop "Lieder der Roma"
für Jugendliche und Erwachsene

Als Bevölkerungsgruppe  diskriminiert  – als Musiker verehrt: Keiner liebt „Zigeuner“,
aber jeder liebt „Zigeunermusik“! Jenseits von Zigeunerklischees à la „Lustig ist
das Zigeunerleben“ gab es im Rahmen der Meininger Zeitzeugengespräche 2013 einen
Chor-Workshop für Jugendliche und Erwachsene, in dem authentische Lieder
der Roma im Mittelpunkt standen.

Ohne Noten- und Textbuch, denn diese Musik basiert auf mündlicher Überlieferung und
Romanes war bis ins 20. Jahrhundert eine nichtschriftliche Sprache! Die Roma entwickelten
ihre musikalischen Fähigkeiten aus der Tradition ihrer Familien. Ihre Musik entstand aus der
Kunst des Hinhörens und der augenblicklichen Improvisation. Musik spielt im Alltag der Roma
eine große Rolle, musikalische Darbietungen nehmen bei Festen in der Regel eine zentrale
Stellung ein. Musik ist tief in der Kultur der Roma verwurzelt und Teil der Alltagskultur.

Den eintägigen Chor-Workshop gestaltete die Musikerin Sonja Kreiner, die in Freiburg/Breisgau
einen großen Roma-Chor leitet. Die erarbeiteten Lieder wurden bei der Hauptveranstaltung
der Meininger Zeitzeugengespräche vorgetragen.

Sonja Kreiner (Jahrgang 1976) ist von der bekannten Roma-Musikerin Ida Kelarova ausgebildet
worden und fühlt  sich seitdem  der Roma-Musik tief verbunden.

Roma-Lieder können  langsam und majestätisch daherkommen, oft sind sie schmerz- oder
geheimnisvoll, manchmal auch wütend und laut oder lustig und stürmisch, aber immer:
leidenschaftlich!

Drei  ganz unterschiedliche Lieder hatte  Sonja Kreiner in ihrem Roma-Chor-Workshop
mit den Teilnehmern eingeübt (zwei- oder dreistimmig): eines verheißungsvoll  mit wippendem
Rhythmus, das zweite schmerzlich und flehend, das dritte stürmisch und mitreißend wie ein Ritt
durch die Steppe. Der Chorleiterin ist es wichtig, dass das gemeinsame Singen entspannt verläuft.
Stress, Ehrgeiz und Perfektionismus passen nicht zu dieser Musik.  

Der Workshop wurde vom Lokaler Aktionsplan „Vielfalt verstehen – Chancen sehen“ 
finanziell unterstützt.
 



 

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